Knappensee 2.0 – erholsam – naturbelassen – aktiv
Hórnikečanski jězor 2.0 – wočerstwjacy - přirodny - aktiwny
Ausgangslage
Das Lausitzer Seenland ist eine Bergbaufolgelandschaft, die seit rund 150 Jahren durch den Abbau von Braunkohle geprägt ist. Mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel der frühen 1990er Jahre verlor der Energieträger Braunkohle zunehmend an Bedeutung. Viele Abbaugebiete mussten wegen zunehmender Unrentabilität stillgelegt werden. Infolgedessen wurden zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut, wodurch ein bis heute anhaltender Abwanderungsprozess einsetzte. Unter großem technischem und finanziellem Aufwand wurden umfangreiche Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen der Bergbaufolgelandschaften vorgenommen.
Heute sind die ehemaligen Tagebaue weitestgehend in Restseen umgewandelt und bilden das bislang größte künstlich angelegte Seengebiet Sachsen (ca. 14.000 ha Wasserfläche). Daneben dienen ausgewiesene Vorranggebiete und Landschaftsschutzgebiete dem Arten- und Biotopschutz. Im Mittelpunkt der zu untersuchenden Gebietskulisse des Masterplanes liegt der Knappensee. Der Knappensee selbst befindet sich im Freistaat Sachsen im südwestlichen Teil des Lausitzer Seenlandes. Er ist mit dem Senftenberger See im Bundesland Brandenburg der älteste aus einem Tagebaurestloch entstandene See in dieser Region. Im Fokus des Masterplanes steht der Knappensee. Im Jahr 1945 ist der See durch unkontrollierte Flutung des Tagebaus Werminghoff I entstanden, welcher von 1913 bis 1945 der Kohleversorgung der Brikettfabrik Knappenrode diente.
Seit Mai 2014 ist der Knappensee für die Allgemeinheit auf der Grundlage einer Allgemeinverfügung des Sächsischen Oberbergamtes gesperrt. Seit diesem Zeitpunkt laufen bergtechnische Sanierungsmaßnahme aufgrund des Gefährdungspotenzials im Zusammenhang mit dem Grundwasserwiederanstieg. Deren Ziel die Herstellung dauerstandsicherer Böschungen/Ufer- und Hinterlandbereiche ist, um vorhandene Gefahren für Leben, Gesundheit und Eigentum zu beseitigen. Zur Durchführung dieser Maßnahmen erfolgte die Einrichtung eines geotechnischen Sperrbereiches rund um den See und die Sperrung der Wasserfläche, welche bis 2021 erforderlich sind.